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Kapitel 5: TADRART - Algerien

Das Tassili Tadrart (auch Roter Tadrart) ist die südliche Verlängerung des Tadrart Acacus. Es liegt im Südosten von Algerien, grenzt an Libyen im Osten und an den Niger im Süden. Das Gebirge ist von west-östlich orientierten, schluchtenartigen Wadis durchzogen, wovon In Djaren das größte ist. Das Tassili Tadrart verfügt über großartige Felsmalereien, die eine lange chronologische Spanne vom frühen Neolithikum bis zur Neuzeit abdecken. Wände und Überhänge auf dem Grund der Wadis sind mit Felsmalereien und Felsgravuren übersät, die den Klimawandel des Gebiets von einer Savanne vor 10.000 Jahren zu einer Wüste vor 5.000 Jahren dokumentieren. Die Felskunst änderte sich im Laufe der Zeit von wilder Fauna wie Elefanten, Nashörner, Giraffen, Antilopen, wilden Rindern zu domestizierten Tieren wie Schafen, Pferden und schließlich Kamelen.

286 - El Beridj (Tadrart). - Die Klippen bleiben sowohl in der Urgeschichte als auch bis heute bevorzugte Orte für Menschen, die nach einem Lebensraum suchen. Ein Standort von El Beridj befindet sich am Ende des Felssporns nach rechts. Fotos 287 und 288.

287 - El Beridj (Tadrart). - Gravuren aus der Bubalin-Zeit, aber sehr schwer zu entziffern. Die anatomische Genauigkeit ist hier bemerkenswert. Fünf Rinder sind erkennbar, und rechts eine nachträglich gemalte Giraffe. Breite des dargestellten Panels: 4 m.

288 - El Beridj (Tadrart). - Detail des vorherigen Fotos.

289 - El Beridj (Tadrart). - Rückkehr zum „Diabolo“-Typus des Menschen. Dieses Wandbild, das mit rotem Ocker und weißer Farbe gemalt wurde, befindet sich in einem tiefen Unterschlupf mit niedrigem Deckenbalken. Zu sehen sind Figuren, ein Reiter, Hunde, Ziegen... Eine Figur in Weiß gemalt (der „Kokopelli“, laut den Ethnographen der Indianer) spielt Flöte. Höhe: 0,15 m.

290 - El Beridj (Tadrart). - Am Eingang des Unterschlupfs, Jagdszene auf ein Mufflon. Es wird von drei Hunden angegriffen, zwei roten und einem weißen, bei denen nicht gesagt werden kann, ob es sich um Sloughis handelt. Vom Hornende bis zum Schwanz: 0,20 m.

291 - El Beridj (Tadrart). - Große Wandmalerei in rotem Ocker und Weiß. Sie misst 2,50 m in der Breite. Es sind viele gemalte Rinder zu sehen. Die Tiere sind im Durchschnitt 0,20 m bis 0,25 m lang. Ihre Ausführung ist manchmal sehr fein (siehe rotes Rind, oben links vom Zentrum).

292 - El Beridj (Tadrart). - Hirsch (?) wird von einem Hund (Sloughi?) verfolgt. Vom Maul des Tieres bis zum Schwanz des Hundes: 0,55 m Länge.

293 - El Beridj (Tadrart). - Schöne naturalistische Gravur von hohem ethnografischem Interesse, denn während uns die Rinder wegen der Schönheit der Linien interessieren, sind gravierte Gefäße äußerst selten: Wenn wir eines finden, das durch seine Öffnung charakterisiert ist, könnte man es datieren. Damit hätte man auch das Alter der Gravur. Breite des gezeigten Blocks: etwa 2 m.

294 - Merkadaoui (Tadrart). - Ein bemerkenswert gemaltes Schaf (?). Vom Hinterbein bis zur Schnauze des Tieres: 0,25 m.

295 - Merkadaoui (Tadrart). - Wandmalerei in rotem Ocker, die das Schaf von der vorherigen Malerei abgrenzt.

296 - In Djaren (Tadrart). - Wandmalerei in rotem Ocker. Eine Person mit kurzer Tunika oben; eine andere mit langer Tunika unten. Die oberen Figuren tauschen Waffen aus. Die untenstehende Figur, mit langer Tunika (eine Frau?), hält nicht identifizierbare Objekte. In der unteren rechten Ecke erhebt eine Figur einen Stock mit der einen Hand und berührt ein Tier mit der anderen. Der Mann oben links ist 0,17 m hoch.

297 - In Djaren (Tadrart). - Die Wandmalerei einer Frau, die von anderen gekleidet wird, ist bereits bekannt und gehört zur gleichen nomadischen Ethnie. Tatsächlich enthält das Bild zwei Gruppen: Die linke Gruppe zeigt eine Frau bei der Toilette, die rechte eine Figur, die einen Stock oder einen langen Gegenstand hält. Die Szene ist schwer zu interpretieren. Das Panel misst 0,55 m.

298 - Tan Ekli (Tadrart). - Erstaunliches Fries, das im besten naturalistischen Stil gravierte Kühe von hoher Qualität zeigt. Die punktierten Konturen bilden Kreise, die es ermöglichen, das Fell der Tiere darzustellen. Zwischen den Beinen des Rindes, von dem nur der Hinterteil sichtbar ist, befindet sich eine sehr kleine Figur.

299 - In Djaren (Tadrart). - Schutzdach. Speerwerfer (?). Diese in Weiß gemalte Figur entspricht dem Stil von Ouan Amil (Foto 215): dieselbe Morphologie und derselbe Stil.

300 - In Djaren (Tadrart). - Felsunterstand. Speerwerfer (?): Der Speer erscheint in einer Hand des Mannes. Die Bewegung des schnellen Gehens ist gut dargestellt. Höhe von Kopf bis Fuß: 0,17 m.

301 - ln Djaren (Tadrart). - Felsunterstand. Wandmalerei in rotem Ocker, die ein Therocephalia zeigt, dessen Kopf von einer länglichen Kugel überragt wird. Es scheint, als halte es einen Knüppel in der linken Hand. Hinter ihm sind seltsame Tiere abgebildet, von denen das größte trotz des Anscheins nur ein Huftier ist.

302 - Ou an Ouksem (Tadrart). - Felsunterstand. Wandmalerei von Rindern aus der Rinder-Epoche, in Weiß und Rot gemalt. Oben rechts überragt ein Rind ein anderes. Das dargestellte Paneel misst 1,10 m in der Breite.

303 - Ouan Ouksem (Tadrart). - Felsunterstand. Zwei Figuren, die gehen (vielleicht im Gespräch?), in rotem Ocker gemalt. Die Figur links misst von Kopf bis Fuß 0,15 m in der Höhe.

304 - Ouan Ouksem (Tadrart). - Felsunterstand. Große Wandmalerei von Schafen, in Weiß gemalt. Unten links ist eine Figur mit erhobenen Armen, die möglicherweise später hinzugefügt wurde. Die Höhe der Figur beträgt 0,07 m.

305 - ln Djaren (Tadrart). - Felsunterstand. Wenn man bedenkt, mit welchen einfachen Mitteln dieses Meisterwerk ausgeführt wurde, kann man nur erstaunt sein. Diese in rotem Ocker gemalte Giraffe überrascht. Hinzuzufügen ist, dass das Werk in einem Felsunterstand geschaffen wurde und kein direktes Licht erhält. Länge 0.43 m.

306 - ln Djaren. - Der Felsunterstand der gemalten Giraffe. Foto 305.

307 - ln Djaren (Tadrart). - Auf einem großen pyramidenförmigen Felsen befindet sich eine gravierte Wandmalerei, die acht Elefanten zeigt. Zeit der „Bubalen“-Periode. Die Gravur ist nur flach, wurde durch Punktierung ausgeführt und zeigt bemerkenswerte Genauigkeit. Der letzte Elefant ist beim Koten. Unten ist ein Fries von Figuren ebenfalls graviert, jedoch zu einem späteren Zeitpunkt.

308 - Zeichnung von Maximilien Bruggmann, die zeigt, wie der Graveur den letzten Elefanten der Foto 307 dargestellt hat.

308 - (Originalfoto) Zeichnung von Maximilien Bruggmann, die zeigt, wie der Graveur den letzten Elefanten der Foto 307 dargestellt hat.

309 - ln Djaren Süd (Tadrart). - Ein gravierter Elefant greift einen Jäger an, der einen „Ouan Amil“-Hut trägt. Der Mann schwenkt eine Waffe. Ein zweiter Elefant erscheint im Hintergrund. Die Entfernung vom hinteren Bein des Elefanten bis zum vorderen Fuß des Mannes beträgt 1,05 m.

310 - ln Djaren (pyramidenförmiger Felsen, Tadrart). - Drei Männer mit rasierter Glatze und Bart. Zwei schauen nach links, der dritte nach rechts. Die Figur in der Mitte und die rechte Figur sind ithyphallisch. Einer von ihnen hält einen Speer, alle haben europoiden Profil. Die Höhe der rechten Figur von Kopf bis Fuß beträgt 0,70 m.

311 - ln Djaren (Tadrart). - Kleines Kaninchen mit sehr charakteristischem Profil. Es schaut nach links. Lebensgröße.

312 - ln Djaren (Tadrart). - Fische, die in verschiedenen Perspektiven dargestellt sind: Einmal im Profil, ein anderes Mal, was sehr selten ist, in der Luftansicht. Dies unterstreicht die Vertrautheit der Graveure mit der aquatischen Fauna. Von Kopf bis Schwanzende des großen Fisches: 0,50 m.

313 - ln Djaren (Tadrart). – Ein Rind, das sich das hintere linke Bein leckt. Die Gravur durch Punktierung ist außergewöhnlich präzise. Vom Vorderhuf bis zum Beginn des Schwanzes: 0,67 m.

314 - Ouan Zouaten (Tadrart, Region von ln Djaren). - Umzug von Rindern. Breite des dargestellten Panels: 2,50 m.

315 - Bou Ediane (Tadrart, Region von ln Djaren). - Felsmalerei unter einem Unterschlupf, die viele Figuren zeigt, alle in einer kurzen, an der Taille engen oder langen Tuniken. Die unterschiedlichen Höhen der Figuren könnten ein Versuch sein, Perspektive zu respektieren? Zahlreiche Tiere. Männer mit Stab oder Speer bewaffnet. Köpfe im „Bindestrich“-Stil. Die größte Figur links misst 0,42 m in der Höhe.

316 - Bou Ediane (Region von ln Djaren, Tadrart). - Figuren mit langer oder kurzer Tunika, in Rot oder Weiß gemalt. Die Figur rechts scheint einen Speer und ein rechteckiges Schild zu halten. Die linke Figur, in Weiß gemalt, hält mit der linken Hand einen Bogen und trägt drei Federn auf dem Kopf. Die weiße Tunika reicht bis zu den Füßen. Die weiße Figur ist 0,40 m hoch.

317 - Bou Ediane (Tadrart, Unterschlupf). - Antilope, rot und weiß gemalt. Darunter eine sehr dünne Kuh, deren Euter deutlich hervorgehoben ist. Von den Vorder- bis den Hinterbeinen: 0,60 m.

318 - Bou Ediane (Tadrart, Guelta). – Zwei gut erhaltene Giraffen mit Flecken. Ihre Schwänze sind eingerollt. Der Körper ist vollständig gefleckt. Die Vorderbeine befinden sich in der Position einer Giraffe, die trinken möchte. Ein Horn am Vorderhuf des linken Tieres: 0,95 m.

320 - Tin Abedine (Tadrart). – Links ein Mann mit einem Krug, gefolgt von drei Giraffen, die in dieselbe Richtung gehen. Die Giraffen und der Mann beginnen ernsthaft im Sand zu versinken. Vom Horn der rechten Giraffe bis zum Sand: ca. 1,70 m.

321 - Ouan Adjane (Tadrart). – Decke eines Unterschlupfs mit in zwei Farben gemalten Rindern. Breite des dargestellten Panels: 0,95 m.

322 - Ouan Adjane (Tadrart). – Figuren in Weiß gemalt mit seltsamen, dreilappigen Köpfen. Die zentrale Figur hält einen Stock und scheint die Figur auf der linken Seite zu bedrohen. Die rechte Figur ist nur bemerkenswert durch den Fortsatz, der zwischen ihren Beinen hängt. Breite des dargestellten Panels: 0,45 m.

323 - Tisseteka (Tadrart). – Gelbockerfarbene Giraffe. Die Hinterbeine sind stark übertrieben. Vom Hinterhuf bis zum Kopf: 0,30 m.

324 - Tisseteka (Tadrart). – Schöne Wandmalerei an der Decke eines Unterschlupfs. Rinder mit lyraförmigen oder hängenden Hörnern. Das Fell eines Tieres in der Mitte links wird durch Punktierungen dargestellt. Ein großes Rind, am unteren Rand, liegt mit einem Bein gegen den Bauch zusammengeklappt. Breite des dargestellten Panels: 0,75 m.