In dieser Bildfolge wird der Bau eines Tatarams gezeigt, wie er von den sesshaften Tuareg durchgeführt wird. Die Fotos entstanden im November / Dezember 2001 in der Gegend des Zusammenflusses des Tamgak und des Zakkat, etwa 5 km östlich von Iferouâne – Aïr – Niger – 2001

Bei den Tuareg haben die Frauen eine besondere Stellung. Die Targia sind sehr hoch angesehen. Sie dürfen selbst aussuchen, wen und wann sie heiraten. Voraussetzung ist, dass der Auserwählte den Brautpreis bezahlen kann. Eheleute leben zumeist monogam. Die Kinder bekommen die soziale Stellung über die Mutter. Während Frauen im arabischen Islam bis heute Probleme haben, sich scheiden zu lassen, können sich die Targia auf eigenen Wunsch scheiden lassen. Kommt es zu Scheidung, bleiben die Kinder bei der Mutter – Aïr – Niger – 2001

Die Grösse des Tataram wird mit einer kreisrunden Linie festgelegt. Danach werden die Stützpfosten im Abstand von etwa einem Meter eingegraben. Diese Pfosten sind aus Oscher (Calotropis procera), auch Fettblattbaum genannt, ein Strauch oder kleiner Baum, der Wuchshöhen von 1 bis 6 m erreicht. Diese Äste werden mit dem starken Blattsiel der Palmwedel der Dattelpalme verstärkt und verlängert, sodass der Innenraum der neuen Hütte überdeckt wird – Aïr – Niger – 2001

Ob Zelt, Hütte oder Haus, in dem die Familie lebt, ist im Besitz der jeweiligen Frau. Der Hausbau gehört ebenso in den Arbeitsbereich der Tuaregfrau. Die Frauen haben ein Mitspracherecht und äußern ihre Meinung: Bei den Teezeremonien nehmen sie aktiv an den Diskussionen teil – Aïr – Niger – 2001

Die fächerartigen Blätter der Doumpalme werden in ihre Einzelblätter zerlegt. Diese Teile wiederum dienen als «Schnüre», mit denen die Pfosten und die Blattstiele der Dattelpalme zusammengebunden werden – Aïr – Niger – 2001

Zusammenbinden von Pfosten und Blattstiel der Dattelpalmen – Aïr – Niger – 2001

Das Rohgerüst mit den Hauptträgern für das Dach steht – Aïr – Niger – 2001

Nun werden die Träger horizontal mit weiteren Blattstielen der Dattelpalme verbunden, sodass ein solides Gerüst entsteht – Aïr – Niger – 2001

An diesem Gerüst wird vertikal das Weizenstroh festgebunden – Aïr – Niger – 2001

Bereits ist die Hälfte der Wand mit Weizenstroh bedeckt, das sorgfältig mit den Blatteilen der Doumpalme am Gerüst festgebunden wurde – Aïr – Niger – 2001

Die Wand der Hütte ist rundum mit Weizenstroh festgemacht, nur die Öffnung für die Türe bleibt frei – Aïr – Niger – 2001

Auf Kopfhöhe wird nun ein erster Ring aus Ästen des Oscher (Calotropis procera), auch Fettblattbaum genannt, zur Stabilisierung festgemacht – Aïr – Niger – 2001

Die Targias haben ihre Mörser aus Aborak-Holz geholt, was ihnen das Festzurren des Stabilisierungsringes erleichtert – Aïr – Niger – 2001

Bis das Dach fertig ist, braucht es noch eine grosse Menge Weizenstroh – Aïr – Niger – 2001

Ziegelartig wird nun Schicht für Schicht von Weizenstroh rundum festgemacht und mit einem Reifen aus dem gleichen Material festgezurrt – Aïr – Niger – 2001

Ein Reifen zum Festmachen des Weizenstrohs wird hergestellt – Aïr – Niger – 2001

Ziegelartig wird nun Schicht für Schicht von Weizenstroh rundum festgemacht und mit einem Reifen aus dem gleichen Material festgezurrt – Aïr – Niger – 2001

Im Innern der Hütte ist das Skelett gut sichtbar. Darüber sind die Schichten des Weizenstrohs festgebunden und bilden eine Kuppel – Aïr – Niger – 2001

Die Dachkonstruktion nähert sich dem Ende. Schicht um Schicht wird das Weizenstroh festgebunden. So kann das Regenwasser nicht in die Hütte eindringen – Aïr – Niger – 2001

Bald ist das Dach fertig. Es fehlt nur noch der Abschluss – Aïr – Niger – 2001

Zum Schluss wird eine aus Palmblättern geflochtene, regenabweisende Matte um die Rauchöffnung gebunden – Aïr – Niger – 2001

Die Hütte ist fertig. Auch die Türe ist befestigt. Die Familie kann in ihr neues Heim einziehen – Aïr – Niger – 2001

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