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Kapitel 7: TIBESTI – Tschad

Das Tibesti ist ein aus Vulkanen bestehender Gebirgszug im Tschad und zugleich das höchste Gebirge der Sahara. Seine nördlichen Ausläufer erstrecken sich mehrere hundert Kilometer auf das Territorium von Libyen. Es erhebt sich am Nordrand des Tschadbeckens und steigt aus der flachen Wüstenlandschaft mit mehreren Schichtstufen auf. Das Hochgebirge ist teilweise stark zerklüftet und zeigt zahlreiche Vulkankrater und Schlackenkegel. Das Tibesti gehört zu den isoliertesten Regionen der Erde und wird von den Tubu besiedelt. Das regionale Verwaltungszentrum ist die Stadt Bardaï mit rund 1500 Einwohnern. Hier sehen wir ein altes Lavafeld, in dessen Hintergrund sich der Vulkan Oudingueur befindet.

Prähistorische Felskunst ist von verschiedenen Orten in Form von Gravierungen und Malereien bekannt. Aus der frühesten Phase, ab etwa 8000 v. Chr., stammen große Gravierungen von Wildtieren. Wichtigster regionaler Fundplatz hierfür ist das Enneri Gonoa. Der sogenannte „Mann von Gonoa“ gehört zu den bekanntesten Motiven der Ostsahara. In den späteren Phasen treten zunehmend polychrome Malereien auf. Dargestellt werden zunächst v. a. Rinder, später auch Kamele und bewaffnete Krieger.

634 - Oudingueur (Tibesti). - Wir betreten den Tschad, dessen großes vulkanisches Gebirgsmassiv einen großen Teil des Nordens einnimmt. Der hier gezeigte gravierte Bulle steht an der Spitze einer großen Reihe von Kunstwerken, die entweder durch Stochertechnik oder mit mehr oder weniger tiefen Linien ausgeführt wurden. Es scheint keine großen Malereistätten zu geben. Der Hinterteil misst 0,19 m in der Höhe.

635 - Bardaï (Tibesti). - Gravierte Herde von Rindern.

636 - Bardaï (Tibesti). - Sehr schematisch gezeichneter, aber gut identifizierbarer Gepard, gezeichnet von Maximilien Bruggmann nach seiner Fotografie.

636 - Bardaï (Tibesti). - (Originalfoto) Sehr schematisch gezeichneter, aber gut identifizierbarer Gepard, gezeichnet von Maximilien Bruggmann nach seiner Fotografie.

637 - Bardaï (Tibesti). - Zeichnung von Maximilien Bruggmann, die sechs Figuren einer Wandmalerei darstellt, die insgesamt achtzehn Figuren umfasst, auf einer Länge von 1,55 m. Jede Figur misst ungefähr 0,20 m in der Höhe. Es könnte sich um eine Tanzszene handeln. Jede Figur trägt eine Feder, manchmal zwei, auf dem Kopf. Es ist nicht zu sagen, ob sie bekleidet sind, da das sichtbare Geschlecht eher das Gegenteil vermuten lässt. Aber es handelt sich wahrscheinlich nicht um Ithyphallismus.

637 - Bardaï (Tibesti). - (Originalfoto) Zeichnung von Maximilien Bruggmann, die sechs Figuren einer Wandmalerei darstellt, die insgesamt achtzehn Figuren umfasst, auf einer Länge von 1,55 m. Jede Figur misst ungefähr 0,20 m in der Höhe. Es könnte sich um eine Tanzszene handeln. Jede Figur trägt eine Feder, manchmal zwei, auf dem Kopf. Es ist nicht zu sagen, ob sie bekleidet sind, da das sichtbare Geschlecht eher das Gegenteil vermuten lässt. Aber es handelt sich wahrscheinlich nicht um Ithyphallismus.

638 - Bardai (Tibesti). - Pastorale Szene, die Figuren und Rinder vereint. Jede Figur ist mit einer Art Sichel ausgestattet. Die Krümmung lässt nicht darauf schließen, dass es sich um einen „Bumerang“ handelt.

639 - Bardaï (Tibesti). - Dieselbe Szene wie die vorherige und im gleichen Stil. Es wird eine unerklärliche halbrunde Form hinzugefügt. Von der Schwanzspitze der zentralen Kuh bis zur entferntesten Spitze des Horns: 0,68 m.

640 - Bardaï (Tibesti). - Zwei sehr kuriose, langgestreckte Figuren, die ein Geschlecht in Form eines „Aufzugsmechanismus“ zeigen. Das Profil ist skizziert. Die Haltungen sind korrekt. Die Linien wurden zuvor mit Punkten versehen. Der Mann rechts scheint sich vorzubereiten, einen Speer zu werfen. Er ist 0,83 m groß.

641 - Bardaï (Tibesti). - Großes Rind, durch grobe, aber regelmäßige Punktierung dargestellt. Die Hörner sind übertrieben, und die Haltung ist schematisch.

642 - Bardaï (Tibesti). - Kuh mit übertriebenen Hörnern. Die hinzugefügten Hörner sind asymmetrisch, was auch in der Natur vorkommt. Vom oberen Teil des linken Horns bis zum Vorderhuf: 0,63 m.

643 - Enneri Bardagué (Tibesti). - Drei Strauße, die mit Punkten versehen und schematisch dargestellt sind. Der linke Strauß misst 0,42 m in der Höhe.

644 - Enneri Bardagué (Tibesti). - Kudu (Antilopenart), dargestellt durch Punktierung.

645 - Enneri Bessama (Tibesti). - Zwei schematische Rinder mit übertriebenen Hörnern.

646 - Enneri Bessama (Tibesti). - Großes Rind, mit punktierten Hörnern in Form einer Lyra. Vom Nasenrücken bis zum Ende des Schwanzes: 0,57 m.

647 - Enneri Direnao (Tibesti). - Der „Lanzenträger“. Grobe Punktierung, die dennoch die Haltung der Figur mit drei Federn (?) auf dem Kopf, einem kurzen Gewand und einem Gürtel darstellt. Vom oberen Ende der mittleren Feder bis zu den Füßen: 0,49 m.

648 - Enneri Direnao (24 km von Bardaï, Tibesti). - Lanzenträger, gezeichnet nach einem Foto von Maximilien Bruggmann. Die Übergröße des Speers fällt auf, dessen Spitze größer ist als der Körper des Mannes. Der Speer misst 0,50 m.

648 - Enneri Direnao (24 km von Bardaï, Tibesti). - (Originalfoto) Lanzenträger, gezeichnet nach einem Foto von Maximilien Bruggmann. Die Übergröße des Speers fällt auf, dessen Spitze größer ist als der Körper des Mannes. Der Speer misst 0,50 m.

649 - Enneri Direnao (Tibesti). - Ein weiterer Lanzenträger zwischen zwei Rindern. Seine Kleidung erinnert an die der Schweizer Garde! Der Speer ist überdimensioniert, und sein Bauch ist auf einen Strich reduziert. Er trägt nicht nur drei Federn auf dem Kopf, sondern auch „Anhänge“, die von den Ohren hängen. Vom oberen Ende der mittleren Feder bis zu den Füßen: 0,27 m.

650 - Gonoa (Tibesti). - Die Gravur beginnt die Schäden von Amateurfotografen zu zeigen, die nicht zögern, sie zu rubrizieren, zu befeuchten oder mit verschiedenen Produkten zu beschichten, ohne Rücksicht auf den Erhalt dieses seltenen Kunstwerks. Es handelt sich um einen nackten Mann mit einem hundeähnlichen Profil und harmonischen Proportionen, trotz der etwas langen Beine. Auf der rechten Schulter trägt er einen kurzen, unklaren Gegenstand. Er ist mit wenig tiefen, aber regelmäßigen Linien graviert, und der Künstler hat sich bei der Darstellung des Körpers an der realen Anatomie orientiert. Die Darstellung des Geschlechts ist direkt und eindeutig. Höhe der Figur: 1,87 m.

651 - Gonoa (Tibesti). - Tief eingravierter Elefant. Der kleinste, der ihm vorausgeht, stammt wahrscheinlich nicht aus der gleichen Epoche. Typische Landschaft von Gonoa in einem Feld vulkanischer Felsen. Vom Kopf des kleinen Elefanten bis zur hinteren Beinform des großen: 1,60 m.

652 - Gonoa (Tibesti). - Pastorale Szene, die durch Punktierung in einem sehr dekadenten Stil eingraviert wurde. Der erste Bogenschütze rechts misst 0,41 m Höhe.

653 - Gonoa (Tibesti). - Ein Elefant, der im Wesentlichen durch gerade Linien dargestellt wird, was dieser Gravur einen geometrischen Look verleiht. Ein moderner, aber seltener Stil: 0,41 m Höhe. Nur Rücken und Rüssel sind leicht gebogen. Vom Beginn des Schwanzes bis zum hinteren Bein: 0,88 m.

654 - Gonoa (Tibesti). - Zwei Spiralen in umgekehrtem Verlauf, wobei die obere Spirale die Fortsetzung der unteren darstellt. Schlichte Gravur. Durchmesser einer Spirale: 0,15 m.

655 - Gonoa (Tibesti). - Ein großer Elefant überragt einen Bullen mit Lyrenhörnern, dessen Bauch mit einer vertikalen Linie markiert ist. Zwischen den beiden, ein späteres Kamel. Zu beachten ist, dass der Elefant kein sichtbares Auge hat. Der Bauch des Elefanten misst in der Mitte: 0,57 m.

656 - Gonoa (Tibesti). - Ein schönes Wandbild mit acht fein gravierten Giraffen. Darüber ein später gepunktetes Rind. Innerhalb des Rindes eine unerklärliche Struktur. Der sehr kleine Mensch, der vor der ersten Giraffe links steht, misst 0,14 m Höhe.

657 - Gonoa (Tibesti). - Gepunkteter Bulle und tief eingraviert. Obwohl unbeholfen, hat sich der Künstler Mühe gegeben.

658 - Gonoa (Tibesti). - Schöne naturalistische Gravuren von Giraffen, mit künstlerischer Darstellung des Fells der Tiere. Vom Höcker des Rückens der rechten Giraffe bis zu ihren hinteren Beinen: 1,16 m.

659 - Gonoa (Tibesti). - Tief eingraviertes Rind. Vom Maul bis zum Beginn des Schwanzes: 0,72 m.

660 - Gonoa (Tibesti). - Giraffen, die mit langen, feinen Linien eingraviert wurden. Das Innere der Beine und Köpfe ist poliert. Die Beine des Tieres rechts sind übertrieben groß. Man sieht eine kleine Person und verschiedene Tiere zwischen den beiden Giraffen. Vom Höcker des Rückens der größten Giraffe bis zu den Beinen: 0,94 m.