Moghar et-Taghtani (Algerien). - Die berühmten Steinplatten, die seit 1847 bekannt sind und deren Darstellung erstmals 1849 veröffentlicht wurde, befinden sich vor einer Landschaft, die bereits eine Wüste erahnen lässt. Man hat gesagt, dass der wahre Unterschied zwischen Nord und Süd die Palme ist: Sie gibt im Norden Datteln, im Süden harte Nüsse. Man sieht die Gravuren auf den Steinplatten gegenüber den kargen Gärten der Oase. Die tiefe und geheimnisvolle Gravur rechts unten stammt aus dem Neolithikum. Vielleicht stellt sie einen Mann dar? Aber nichts ist sicher. Diese Gravur ist ein erster Hinweis auf eine ausgeprägte Spiritualität: Sie schließt eine Idee in ein Symbol ein, dessen Bedeutung uns nicht klar ist. Höhe: 0,97 m. - Algerien - 1971

Auf dem Fadnoun-Plateau im "Parc National du Tassili" trifft man auf eine große Felsplatte voller Gravuren: Giraffen, Antilopen, Strauße sowie menschliche Figuren, vor allem aber die berühmte, fünf Meter lange Kuh, die Menschen vor Tausenden von Jahren in diese Felsplatte geritzt haben. – Tin-Terhert - Oued Djerat - Algerien - 1962

Vorislamisches Grab, nach Osten ausgerichtet, in der Umgebung von Idriss-Gardel. Das Grab besteht aus einem niedrigen Steinhügel in der Mitte, umgeben von zwei konzentrischen Kreisen, die ein Zugang durchquert. Die Zentralsahara ist reich an solchen Grabdenkmälern, die sich am häufigsten an den Abhängen der steinigen Hügel finden. - Algerien - 1966

Vorislamisches Grab, nach Osten ausgerichtet, in der Umgebung von Djanet. Das Grab besteht aus einem niedrigen Steinhügel in der Mitte, umgeben von zwei konzentrischen Kreisen, die ein Zugang durchquert. Die Zentralsahara ist reich an solchen Grabdenkmälern, die sich am häufigsten an den Abhängen der steinigen Hügel finden. - Algerien - 1966

Vorislamisches Grab, nach Osten ausgerichtet, in der Umgebung von Djanet. Die Zentralsahara ist reich an solchen Grabdenkmälern, die sich am häufigsten an den Abhängen der steinigen Hügel finden. - Algerien - 1964

Steingräber an einem Hang bei In-Affelalea, im Süden des Tassili. - Algerien - 1975

Der Wadi Mathendous hat sein Bett in die rauhe Landschaft des Messak noir, im Fezzan im Süden Libyens, eingegraben. Dem toten, heute von Steinblöcken versperrten Lauf des einstigen Flusses folgend, gelangt man zum berühmten Fundplatz des Elefanten von In Galjeïen: Er befindet sich auf dem Felsen, der den hintersten Teil des Horizontes abschließt. - Libyen - 1969

Wadi Mathendous. Habeter II. - Bubalinische Epoche. Dieses Rind mit monumentalen Hörnern war zeitgleich mit der Jungsteinzeit und verschwand mit ihr. Dieses Exemplar ist mit zwei Schwänzen ausgestattet. Der Massstab des abgebildeten Bubalus ergibt sich aus der Distanz zwischen den Spitzen seiner Hörner: 72 Zentimeter. Man beachte den kleinen, älteren (?) Strauß zwischen den Hörnern. - Libyen - 1969

Wadi Mathendous. In Habeter III. - Am Rande des Flusstales Mathendous findet man diese Klippe mit sehr schönen naturalistischen Gravuren aus der Bubalinzeit, die Giraffen und einen Elefanten darstellen. Die Brüche im Gestein sind manchmal erst kürzlich entstanden. Sie beschädigen dann die Figuren. Manchmal sind sie alt und der Künstler hat sie berücksichtigt. Höhe der Giraffe von den Hufen bis zum Ende des Horns: 2,25 m. - Libyen - 1969

Maximilien Bruggmann und sein Team während der Mission Blaka (1969) im Wadi Mathendous (Lybien). Von 1961 bis 2003 hat Maximilien Bruggmann 18 Expeditionen in die Sahara unternommen. Er hat zwei Filme geschaffen, mehrere Tausend Fotos gemacht und vier grosse Bücher illustriert. Die Equipe Mission Blaka vor dem berühmten Schwanzkrokodil mit einer Länge von 2,25 m im Wadi Mathendous: Philippe Roulet, Jean-Claude Bourgeon, Eva Bruggmann, Zoumri, Jean Garzoni, Maximilien Bruggmann - Libyen - 1969

Pfeilspitzen aus der Jungsteinzeit gefunden nahe der Berliet-Markierung 12 in der Nähe der Berge Yeï Lulu Loga an der Grenze zum Tschad – Ost-Niger - Tschad - 1967

Zwei mit Strich eingeritzte Nashörner. Vom Horn rechts bis zum Schwanz links: 0,84 m. – Fundort 1 beim U-Boot – Enneri Blaka – Niger - 1968

Ansicht vom Fundort 4. - Giraffen im steifen, dekadenten Stil wurden in den Felsen geritzt. Die größte Giraffe misst 1,05 m in der Höhe. – Enneri Blaka – Niger - 1967

Ansicht vom Fundort 4. - Giraffen im steifen, dekadenten Stil wurden in den Felsen geritzt. Die größte Giraffe misst 1,05 m in der Höhe. – Enneri Blaka – Niger - 1968

Auf dem «Fundplatz 5 » im Gebiet des Enneri Blaka, der 1968 von der Blaka-Expedition (geleitet von Maximilien Bruggmann) entdeckt wurde, ist uns ein Abri, eine Felsnische, unter der um 5000 v. Chr. Menschen des Neolithikums gelebt hatten, unversehrt erhalten geblieben. Im Vordergrund erkennt man einen Reibstein, der in der Mitte einer in die Felsbank selbst eingeschliffenen Reibstelle zurückgelassen wurde. Auf der anderen Seite des Tales ein weiteres Riff, trocken, verbrannt, unfruchtbar. Aber man kann sich leicht vorstellen, dass den Fluss zu der Zeit, als im Blaka Menschen lebten, grüne Ufer säumten. – Enneri Blaka – Niger – 1968

In El Beyed in Mauretanien gibt es, obschon jeglicher paläontologische Beleg fehlt, an der heutigen Oberfläche eine sehr wichtige, vor allem durch Zweiseiter und Spalter charakterisierte Acheuléen-Fundschicht. Die Lage der geologischen Schichten, in denen man die Industrien findet, liefert einen ersten chronologischen Anhaltspunkt. Aber wohlverstanden, man weiss nicht, welcher Menschentypus sie schuf.

Dass der Mensch auch die trostlosesten Stellen der Sahara bevölkerte, ist durch die unzähligen bearbeiteten Geräte, die er dort zurückgelassen hatte, reichlich belegt. Doch die Reibplatte zum Kornmahlen, die man hier zusammen mit dem Reibstein sieht, und anderswo die noch mit Getreide gefüllten Behälter aus Keramik scheinen plötzlich verlassen worden zu sein, wie wenn ein brutaler Umsturz die Leute zur Flucht genötigt hätte. Vielleicht fehlte plötzlich das Wasser ... Historisch gesehen ist es möglich, dass dies geschehen ist, und die Betroffenen sind alle verdurstet. (Erg d' Admer, algerische Sahara). – Algerien - 1975

Dieser prähistorische Mühlstein wurde im Norden des Erg Bréard gefunden. Dieser ist östlich des Aïrgebirges im Ténéré gelegen. – Niger – 1975

Steinmühle, gefunden in der Nähe des Fundortes 11 im Enneri Blaka – Niger – 1975

Diese Keramikscherben stammen aus der Gegend des Adrar Bous – West-Ténéré – Niger – 1975

Bei Terarart südlich von Djanet findet man nicht nur die zwar stark stilisierten, jedoch sorgfältig ausgeführten Weinenden Rinder auf einer Felsgruppe die zum Schönsten gehören, was die saharische Felsbildkunst hinterlassen hat. Wenn man Glück hat, findet man auch neolythische Steinbeile im Sand.

Wohl das häufigste Zeugnis der Neolithiker in der Sahara sind Pfeilspitzen. - Das polierte Beil muss die vornehmlichste Waffe oder Gerätschaft der jungsteinzeitlichen Menschen gewesen sein. Man hat es zu Tausenden gefunden, und die Schönheit seiner Form wie die feine Körnung der gewählten Mineralien nötigen uns Bewunderung ab. – Fundort 1 - Enneri Blaka – Niger – 1975

Diese prähistorischen Keramikscherben und Knochen stammen aus der Gegend des Adrar Bous – West-Ténéré – Niger – 1975

Diese sehr alten Werkzeuge wurden von L. S. B. Leakey im vulkanischen Tuff am Grunde der durch seine Grabungen weltbekannt gewordenen Olduwaischlucht in Kenia gefunden. Ihr Wert hängt mit ihrer Lage in einer Schichtenfolge zusammen, die es erlaubt, sie zu datieren. Obschon es in der Sahara an verschiedenen Orten ähnliche Werkzeuge gibt, konnte ihr Alter bis heute nicht bestimmt werden. Nach dem gegenwärtigen Stand unseres Wissens ist das älteste bekannte Werkzeug zwischen 2 160 000 und 2 120 000 Jahre alt.

Kein Reisender, der die Sahara durchquert hat, kehrt von dort zurück, ohne eine Reihe von "Pfeilspitzen" mitzubringen. Man kann davon ausgehen, dass Millionen dieser feinen und schönen Gegenstände mitgenommen wurden und dass damit eine der besten Chancen, etwas über die antike Palethnologie der Jagd und des Krieges zu erfahren, endgültig verloren gegangen ist. Die einzige Hoffnung, die wir haben, um dieser Plünderung entgegenzuwirken, sind die Ausgrabungen, die Spezialisten an einigen, leider zu seltenen Stellen der Sahara fortsetzen. Es gibt viele verschiedene Formen von Pfeilspitzen - ihr eigentlicher Name lautet "Pfeilspitzenbeschläge" - je nach dem Zweck, den der Benutzer zu erreichen gedachte. (Sammlung IFAN, Dakar, Senegal) – 1969

Wohl das häufigste Zeugnis der Neolithiker in der Sahara sind Pfeilspitzen. Es gibt zahlreiche Formen, je nach dem Ziel, das der Benützer anvisierte. Im großen Ganzen unterscheidet man drei Hauptvarietäten: dreieckige, gestielte und solche mit transversaler Schneide, wobei die letzteren Prototypen der mittelalterlichen Bolzen darstellen. Obschon gewisse Spitzen zum Fischfang hätten verwendet werden können, steht fest, dass die überwiegende Mehrzahl für die Jagd und wahrscheinlich auch den Krieg bestimmt gewesen war. Und die Erfahrung hat den Benützern sehr früh gezeigt, dass Gewicht und Form des steinernen Aufsatzes, mit dem die Spitze des Pfeilschafts ausgerüstet wurde, mit Bezug auf das zu erreichende Ziel zu berechnen war. Darum gibt es eine so erstaunliche Vielfalt der Formen, die man aber leicht nach Typus und Familie ordnen kann. (Sammlung IFAN, Dakar, Senegal) – 1969

Auf den Träger der Zweiseiterindustrie - im Wesentlichen der Pithecanthropus - folgt der Neandertaler. Wenn dieser noch Zweiseiter herstellt, ist es nur in sehr geringer Anzahl und, verglichen mit ähnlichen Geräten seiner Vorgänger, stark reduzierter Grösse. In der Sahara hat man weder ein Skelett des Neandertalers gefunden noch eine Industrie, die ihm mit Sicherheit zugeschrieben werden könnte. Immerhin gibt es, über die ganze Wüste verbreitet, einen merkwürdigen Gerätebestand, der mit dem europäischen Moustérien verglichen werden kann, und dazu kommt noch eine größere oder kleinere Anzahl gestielter Objekte, beachtenswert durch die Besonderheit, aus Abschlägen, deren Abschlagfläche sehr selten retuschiert ist, hergestellt zu sein. Einzig der Stiel ist auf seiner ganzen Oberfläche überarbeitet. Obschon diese «Stielwerkzeuge» oft eine Spitze aufweisen und die übrigen Geräte durchaus vertraute Formen zeigen, wissen wir noch nichts über die Verwendung dieses Atérien, das seinen Namen einem Brunnen im Süden der Provinz Constantine in Algerien verdankt, in dessen Umgebung es in Fülle entdeckt worden ist (Sammlung IFAN, Dakar, Senegal) – 1969

Die Menschen der Jungsteinzeit, des Neolithikums, sind unsere direkten Vorgänger, und ihr Erscheinen macht sich durch eine wahre industrielle Revolution bemerkbar. Zu sagen, auf technischem Gebiet seien wir ihre Erben, ist nicht übertrieben, denn sie haben uns den Ackerbau gebracht, die Viehzucht, das Dorf, die Töpferei, die Weberei, Steinbearbeitung usw. In der letzteren bringen sie es zu einer Meisterschaft, welche die Spezialisten für Steinwerkzeug in Erstaunen versetzt. Bei der Mehrzahl der kleinen Geräte geht man weiterhin von feinen, aus verschiedensten Mineralien bestehenden Klingen aus, die eine geschickte Retusche in die gewünschte Form bringt. Zu diesem Zweck präpariert man den ausgewählten Steinknollen, indem man eine Plattform herstellt, gegen die man nachher die Schläge, die die Klingen lösen, führt. Anstelle eines Hammers verwendet man einen Stab aus Hartholz oder ein Stück eines langen und starken Knochens. Einige gekonnt an den Rändern und auf der Oberfläche des Gegenstandes angebrachte Retuschen geben diesem die gewünschte Form. Man kann fast sagen, die ganze Sahara sei mit diesem schönen Werkzeug bedeckt, zu dem versteinertes Holz sich ebenso gut eignet wie Feuerstein, Hämatit oder Jaspis. Zu den Klingen und Lamellen, aus denen man Messer, Nadeln, Kratzer, Bohrer und hunderterlei weitere Geräte hergestellt hat, kommen aber auch noch polierte Steinutensilien, und die Sahara war im ganzen reich an Meistern im Polieren von Steinen. Da findet man nicht nur Steinringe, die Armreifen waren - sofern die Lichtweite es erlaubt, den Arm hindurchzuführen -, Keulenköpfe oder Gewichtsteine von Grabstöcken, sondern auch Töpfe, Hacken, Meissel und Pfeilspitzen, deren feiner Schliff uns noch heute erstaunt (Sammlung IFAN, Dakar, Senegal) – 1969

Kein Reisender, der die Sahara durchquert hat, kehrt von dort zurück, ohne eine Reihe von "Pfeilspitzen" mitzubringen. Man kann davon ausgehen, dass Millionen dieser feinen und schönen Gegenstände mitgenommen wurden und dass damit eine der besten Chancen, etwas über die antike Palethnologie der Jagd und des Krieges zu erfahren, endgültig verloren gegangen ist. Die einzige Hoffnung, die wir haben, um dieser Plünderung entgegenzuwirken, sind die Ausgrabungen, die Spezialisten an einigen, leider zu seltenen Stellen der Sahara fortsetzen. Es gibt viele verschiedene Formen von Pfeilspitzen - ihr eigentlicher Name lautet "Pfeilspitzenbeschläge" - je nach dem Zweck, den der Benutzer zu erreichen gedachte. (Sammlung IFAN, Dakar, Senegal) – 1969

Die Menschen der Jungsteinzeit, des Neolithikums, sind unsere direkten Vorgänger, und ihr Erscheinen macht sich durch eine wahre industrielle Revolution bemerkbar. Zu sagen, auf technischem Gebiet seien wir ihre Erben, ist nicht übertrieben, denn sie haben uns den Ackerbau gebracht, die Viehzucht, das Dorf, die Töpferei, die Weberei, Steinbearbeitung usw. In der letzteren bringen sie es zu einer Meisterschaft, welche die Spezialisten für Steinwerkzeug in Erstaunen versetzt. Bei der Mehrzahl der kleinen Geräte geht man weiterhin von feinen, aus verschiedensten Mineralien bestehenden Klingen aus, die eine geschickte Retusche in die gewünschte Form bringt. Zu diesem Zweck präpariert man den ausgewählten Steinknollen, indem man eine Plattform herstellt, gegen die man nachher die Schläge, die die Klingen lösen, führt. Anstelle eines Hammers verwendet man einen Stab aus Hartholz oder ein Stück eines langen und starken Knochens. Einige gekonnt an den Rändern und auf der Oberfläche des Gegenstandes angebrachte Retuschen geben diesem die gewünschte Form. Man kann fast sagen, die ganze Sahara sei mit diesem schönen Werkzeug bedeckt, zu dem versteinertes Holz sich ebenso gut eignet wie Feuerstein, Hämatit oder Jaspis. Zu den Klingen und Lamellen, aus denen man Messer, Nadeln, Kratzer, Bohrer und hunderterlei weitere Geräte hergestellt hat, kommen aber auch noch polierte Steinutensilien, und die Sahara war im ganzen reich an Meistern im Polieren von Steinen. Da findet man nicht nur Steinringe, die Armreifen waren - sofern die Lichtweite es erlaubt, den Arm hindurchzuführen -, Keulenköpfe oder Gewichtsteine von Grabstöcken, sondern auch Töpfe, Hacken, Meissel und Pfeilspitzen, deren feiner Schliff uns noch heute erstaunt (Sammlung IFAN, Dakar, Senegal) – 1969

Das polierte Beil muss die vornehmlichste Waffe oder Gerätschaft der jungsteinzeitlichen Menschen gewesen sein. Man hat es zu Tausenden gefunden, und die Schönheit seiner Form wie die feine Körnung der gewählten Mineralien nötigen uns Bewunderung ab. Zahlreiche ethnographische Vergleiche erlauben die Annahme, es sei in Holz geschäftet worden, wobei das Schaftloch mit Hilfe des Feuers gebohrt worden war. Ein pflanzliches Harz dürfte, wie ein Leim, die Befestigung gesichert haben (Sammlung IFAN, Dakar, Senegal) - 1969

Neben den kleineren Geräten aus Stein oder Knochen verwendete man weiterhin oder von neuem viel gewichtigeres Werkzeug, etwa gewaltige Steinbeile und auch Zweiseiter, wie den auf diesem Bild gezeigten, der aus Guinea stammt, ein wundervolles, mit fein retuschierten Kanten versehenes Gerät aus durchsichtigem Quarzit. (Sammlung IFAN, Dakar, Senegal.)

Unter den polierten Beilen nehmen die «Rillenbeile» (franz. haches à gorge) einen besonderen Platz ein sowohl wegen ihrer Schönheit als auch wegen der technischen Meisterschaft, von der sie zeugen. Diese beiden Stücke (Sammlung M. Bruggmann) stammen aus dem Ténéré, wo sie verhältnismäßig häufig sind. Der nächstgelegene Fundort ist der Wadi Beth in Marokko - einige hundert Kilometer entfernt.

Das polierte Beil muss die vornehmlichste Waffe oder Gerätschaft der jungsteinzeitlichen Menschen gewesen sein. Man hat es zu Tausenden gefunden, und die Schönheit seiner Form wie die feine Körnung der gewählten Mineralien nötigen uns Bewunderung ab. Zahlreiche ethnographische Vergleiche erlauben die Annahme, es sei in Holz geschäftet worden, wobei das Schaftloch mit Hilfe des Feuers gebohrt worden war. Ein pflanzliches Harz dürfte, wie ein Leim, die Befestigung gesichert haben (Sammlung IFAN, Dakar, Senegal) - 1969

Der hier gezeigte, im Nordwesten von Mautetanien entdeckte jungsteinzeitliche Schädel unterscheidet sich von dem eines modernen Menschen in keiner Weise. Auf anthropologischer Ebene ist das Studium der neolithischen Skelette ziemlich enttäuschend, denn man kann sie nur in drei Gruppen einteilen: Schwarze, Weiße und Mischlinge. Das Geheimnis ihres Ursprungs bleibt, und nichts macht verständlich, weshalb der Homo sapiens sich innert recht kurzer Zeit der Weltherrschaft bemächtigt hat. Die verfügbaren wissenschaftlichen Daten erlauben die Annahme, dass die Neolithiker zwischen 7000 und 6ooo v. Chr. die Sahara zu besetzen begannen; aber diese Zahlen sind erst vorläufig, und es ist durchaus möglich, dass sie ein wenig zu niedrig angesetzt sind (Sammlung IFAN, Dakar, Senegal) - 1969

Dieser schöne Topf aus dem Niger ist sehr typisch für die Keramik des Neolithikums. Die hübsche, mit einem Kamm aufgebrachte Verzierung zeugt von sicherem Geschmack und zugleich lebhafter Originalität. Die Erfindung der Töpferei markiert eine Wende in der Geschichte der Menschheit. Vorher bereitete der Mensch seine Nahrung mehr oder weniger flüchtig zu. Jetzt, da er über einen feuerfesten Behälter verfügt, beginnt er, sich selbst stark zu beeinflussen, indem er seine Nahrung mehr und mehr bereichert. Bis zu diesem Punkt ist es die Umwelt, die den Menschen leitet; aber jetzt, da er das, was er aus der Umwelt bezieht, verarbeitet, verändert er sie immer stärker. (Sammlung IFAN, Dakar, Senegal) - 1969

Die Keramik ist wenig bekannt, aber das schöne Stück von Ehi Mounto (Niger), 25 Zentimeter hoch, beweist, dass das Handwerk wenigstens an einigen Orten, weit entfernt von einem Niedergang, einen ungewöhnlich hohen Grad der Perfektion erreicht hatte. Der schwarze, sehr homogene Ton hatte erlaubt, eine Keramik herzustellen, bei der die Wandstärke auf halber Höhe 3 Millimeter Dicke nicht überschreitet! (Sammlung IFAN, Dakar, Senegal) - 1969

Die Menschen der Jungsteinzeit, des Neolithikums, sind unsere direkten Vorgänger, und ihr Erscheinen macht sich durch eine wahre industrielle Revolution bemerkbar. Zu sagen, auf technischem Gebiet seien wir ihre Erben, ist nicht übertrieben, denn sie haben uns den Ackerbau gebracht, die Viehzucht, das Dorf, die Töpferei, die Weberei, Steinbearbeitung usw. In der letzteren bringen sie es zu einer Meisterschaft, welche die Spezialisten für Steinwerkzeug in Erstaunen versetzt. Bei der Mehrzahl der kleinen Geräte geht man weiterhin von feinen, aus verschiedensten Mineralien bestehenden Klingen aus, die eine geschickte Retusche in die gewünschte Form bringt. Zu diesem Zweck präpariert man den ausgewählten Steinknollen, indem man eine Plattform herstellt, gegen die man nachher die Schläge, die die Klingen lösen, führt. Anstelle eines Hammers verwendet man einen Stab aus Hartholz oder ein Stück eines langen und starken Knochens. Einige gekonnt an den Rändern und auf der Oberfläche des Gegenstandes angebrachte Retuschen geben diesem die gewünschte Form. Man kann fast sagen, die ganze Sahara sei mit diesem schönen Werkzeug bedeckt, zu dem versteinertes Holz sich ebenso gut eignet wie Feuerstein, Hämatit oder Jaspis. Zu den Klingen und Lamellen, aus denen man Messer, Nadeln, Kratzer, Bohrer und hunderterlei weitere Geräte hergestellt hat, kommen aber auch noch polierte Steinutensilien, und die Sahara war im ganzen reich an Meistern im Polieren von Steinen. Da findet man nicht nur Steinringe, die Armreifen waren - sofern die Lichtweite es erlaubt, den Arm hindurchzuführen -, Keulenköpfe oder Gewichtsteine von Grabstöcken, sondern auch Töpfe, Hacken, Meissel und Pfeilspitzen, deren feiner Schliff uns noch heute erstaunt (Sammlung IFAN, Dakar, Senegal) – 1969

Zu den Klingen und Lamellen, aus denen man Messer, Nadeln, Kratzer, Bohrer und hunderterlei weitere Geräte hergestellt hat, kommen aber auch noch polierte Steinutensilien, und die Sahara war im ganzen reich an Meistern im Polieren von Steinen. Da findet man nicht nur Steinringe, die Armreifen waren - sofern die Lichtweite es erlaubt, den Arm hindurchzuführen -, Keulenköpfe oder Gewichtsteine von Grabstöcken, sondern auch Töpfe, Hacken, Meissel und Pfeilspitzen, deren feiner Schliff uns noch heute erstaunt (Sammlung IFAN, Dakar, Senegal) – 1969

Schmuck ist in der Sahara ein Merkmal des Neolithikums, denn die älteren Industrien waren gänzlich auf Gebrauchswert ausgerichtet gewesen. Zu Lippenpflöcken von verschiedener Form und Größe kommen vielleicht Knöpfe für die Ohren und Kügelchen, die Schleudersteine sein könnten. Eine erstaunliche Vielfalt von Anhängern mit offensichtlich magischem Charakter vervollständigt das prächtige Ensemble, das von hohem Kunstsinn zeugt. (Sammlung IFAN, Dakar, Senegal.) – 1969

Knochen hat die neolithischen Handwerker ebenfalls interessiert. Vor allem die Fischer haben sich diesem Material zugewandt, um daraus Harpunen und Angelhaken herzustellen; aber es gibt auch ein weites Arsenal von Nadeln, Bohrern, Stäben zum Glätten, Töpferlehren und selbst Hacken aus Knochen und manchmal sogar Elfenbein. Das Gerät zum Fischen, das an manchen Fundstellen so häufig ist, zeigt deutlich, welchen Platz die Fischerei in der Jungsteinzeit innehatte. (Sammlung IFAN, Dakar, Senegal.) – 1969

Die Sahara war nicht immer eine Wüste. Es haben sich im Laufe der Zeit Trockenheits- und Feuchtigkeitsperioden abgewechselt. So wurden im Massif des Richât östlich von Ouadane einige Oldowan-Fundstätten beschrieben. Sie lagen am Ufer von Paläoseen, wie El Beyedh oder Guelb Er Richât. Die wichtigsten Fundstätten sind Wadi Akerdeil und Aftassa-Amzeili südöstlich von Zouerate. Diese Steinkugeln stammen aus El Beyedh in Mauretanien. - Die grosse Kugel hat einen Durchmesser von 13 cm, die kleine von 5,5 cm. (Sammlung IFAN, Dakar, Senegal) – 1969

Das Hügelgrab stellt den einfachsten Typus in der langen Reihe sogenannter «libysch-berberischer» oder besser «vorislamischer» Grabdenkmäler der Sahara dar. In der gleichen Zeit finden sich neue Rohstoffe für die Schmuckfabrikation: Glasperlen treten erstmals auf, importierte marine Molluskenschalen. Die Halskette in der Mitte stammt aus dieser Epoche, während die zwei modernen Stücke, oben und links im Bild, die Formbeständigkeit der oft blau gefärbten Glasperlen bis zum heutigen Tag zeigen. (Sammlung IFAN, Dakar, Senegal) – 1969

Die in unserer Zeit so hoch entwickelte Kunst, sich zu schmücken, erscheint im Neolithikum der Sahara ganz plötzlich und unerwartet. Man muss sich aber die wichtige Rolle merken, die die Magie bei der Wahl der Formen und Objekte gespielt hat. Ein grosser Teil der Anhänger hat einen vorbeugenden Charakter, den man nicht immer zu erklären vermag. Die ersten Erforscher von Südafrika haben über die merkwürdige Technik berichtet, Perlen aus Straußeneierschalen herzustellen. Schalenstücke wurden gelocht und auf einen Faden aufgefädelt, den man nach Beendigung der Arbeit an beiden Enden verknotete. Dann wurde die so entstandene grobe Rolle lange und rundherum durch eine enge, in ein Stück Sandstein eingetiefte Rinne gezogen. Diese «Unterlagscheiben» dienten jedoch in erster Linie als Geld. Die meisten der alten Schmuckstücke werden heute wiederverwendet, doch neben den vielen bunten Steinen gibt es seit kurzem auch Kunststoff (Sammlung IFAN, Dakar, Senegal). - 1969

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