Maximilian Bruggmann vergisst nicht, woher er kommt, wo wir alle herkommen. Dort wo die Wüste einmal grün war, in den Felsen, da befinden sich die Orte wo man Felsmalereien entdecken kann. Es ist die Qualität der Felsmalereien oder Gravuren, die den Fotografen anlocken. Schrittweise erweitert er seine Forschungen mit Reisen in die Wüste und in die felsigen Regionen von Amerika.
Es ist der Grafiker in ihm, der das Auge des Fotografen schärft, der die Felsmalereien stilisiert, der seine Bücher und jegliche Arten von Logos oder Plakate von Ausstellungen entwirft. Damit zollt er Tribut an jene ursprünglichen Künstler, die er nur durch ihre Werke kennt.
#2
Als die Sahara noch grün war, war sie von zahlreichen Vertretern der afrikanischen Fauna besiedelt, die heute nur noch in fruchtbareren Gegenden zu finden sind. Das beweist diese 2,65 m lange Gravur eines Elefanten in einer der schönsten und bedeutendsten Fundstätten von Felsgravuren und -malereien der so genannten Rinderepoche (Wadi Mathendous, Fezzan, Libyen).
#3
Statt wie üblicherweise an Wänden von Abris oder Höhlen, ist diese beeindruckende Felszeichnung einer ruhenden Gazelle am Fundort Tin Teghert (Tassili n'Ajjer, Algerien) unter freiem Himmel in die Felsplatte geritzt worden. Diese von Henri Lhote in den 1950er Jahren inventarisierte Fundstätte ist heute nur noch zu Fuss und mit einem Führer erreichbar.
#6
Die Wände der «Cueva de las manos» (der Höhle mit den Händen») in der Provinz Santa Cruz (Patagonien, Argentinien) sind mit negativen Handabdrücken übersät, die mehr als 10 000 Jahre alt sind, deren Bedeutung aber nie wirklich erklärt werden konnte. Vielleicht war diese schwer zugängliche Höhle in der Nähe des Rio Pinturas ein Ort für Initiationsriten und die Handabdrücke Zeichen eines feierlichen Schwurs, die Regeln der Gruppe zu befolgen.
#7
Kokopelli, der bucklige Flötenspieler von Galisteo (New Mexico, USA), gehört zum Pantheon der Pueblo-Indianer (präkolumbische Periode). Er erinnert auf seltsame Weise an Darstellungen aus anderen Weltgegenden, etwa dem antiken Griechenland. Aber wieso ist er bucklig? Die Frage bleibt offen.
#11
«The White House» ist eine der bekanntesten präkolumbischen Siedlungen im Chelly Canyon (Arizona, USA). Diese Behausungen am Fuss einer 300 m hohen Felswand waren nur über Leitern zugänglich und wurden um 1200 n. Chr. vom indianischen Volk der Anasazi erbaut. Aus klimatischen oder kriegerischen Gründen wurden sie vor drei Jahrhunderten von Navajos abgelöst. 1805 töteten spanische Siedler rund hundert dieser Bewohner.
#12
«The Ghost», das Hauptwerk in einer über 60 m langen «Galerie» von Felsmalereien, gibt den Besuchern Rätsel auf. Was bedeutet diese Figur, die vor annähernd 10 000 Jahren von indianischen Mammutjägern gemalt worden sein soll? (Horseshoe Canyon, Barrier Creek, Canyonland National Park, Utah, USA).