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Atlakim-Tanzmaske von Willie Seaweed, Kwakiutl - Im Zeremonialleben der Kwakiutl spielt der Atlakim-Maskentanz eine wichtige Rolle. Die Atlakim-Wesen sind Waldgeister verschiedenster Art. Ihr Chef ist Xarnsalilala, der als erster erscheint und die andern 39 Geister nacheinander in den Zeremonialraum hereinruft. Diese Xamsalilala-Maske, die in Frontsicht auf dem Buchumschlag abgebildet ist, wurde von Willie Seaweed (1873-1967) in den 40er Jahren geschnitzt. Bill Holm hat diesem berühmten Chef und Künstler der akoaktok-Kwakiutl aus Blunden Harbor, das gegenüber Port Hardy auf dem Festland liegt, eine Ausstellung und ein Buch mit dem Titel «Smoky-Top» (Vulkan) gewidmet. (27 cm, MOA, A6088)
MOA = Museum of Anthropology, University of British Columbia, Vancouver

Ein Chef der Tlatlasikoala-Kwakiutl auf Hope Island an der Nordspitze der Vancouver-Insel war der Besitzer dieser Donnervogel-Stirnmaske mit Haliotiseinlagen. Er hatte sie von den Bella Coola erworben. (20 cm, MOA)
MOA = Museum of Anthropology, University of British Columbia, Vancouver

Eines der Zentren der heutigen Kwakiutl-Gemeinschaften ist unbestreitbar Alert Bay, wo die Nimkish, früher die drittmächtigste Kwakiutl-Gruppe, leben. Auf der Photographie ist der gegenwärtige Gemeindepräsident, Chief Par Alfred mit einem Enkel abgebildet.

Von den vier tragenden Hauspfosten im Zeremonialhaus in Alert Bay sind die zwei hinteren Pfosten identisch in Form der Waldriesin Tsonoquoa mit einem Donnervogel geschnitzt, der Querbalken in Gestalt des doppelköpfigen Meeresmonsters Sisiutl. Diese Kunstwerke schuf der einheimische Künstler Henry Speck. Auf der Bretterwand, die den sakralen Teil des Zeremonialhauses abschirmt, sind der Donnervogel und ein Raubwal im Doppelprofil gemalt.

Im Verlauf der Renaissance der traditionellen Kwakiutl-Kultur kam es in Alert Bay aufgrund der Initiative des früheren Chefs Iames Sewid zum Bau eines grossen Zeremonialhauses. Es misst 15 Meter in der Breite, 21 Meter in der Länge und 5,1 Meter in der Höhe. Die Eröffnung fand am 18.Juni 1966 statt, bewusst im selben Jahr, als die Provinz British Columbia ihr 100-jähriges Bestehen feierte. Die Front ziert ein mächtiger Raubwal, die Tür wird von einer Wächterfigur geschützt.

Im Zeremonialleben der Kwakiutl spielt der Atlakim-Maskentanz eine wichtige Rolle. Die Atlakim-Wesen sind Waldgeister verschiedenster Art. Ihr Chef ist Xarnsalilala, der als erster erscheint und die andern 39 Geister nacheinander in den Zeremonialraum hereinruft. Diese Xamsalilala-Maske, die in Frontsicht auf dem Buchumschlag abgebildet ist, wurde von Willie Seaweed (1873-1967) in den 40er Jahren geschnitzt. Bill Holm hat diesem berühmten Chef und Künstler der Nakoaktok-Kwakiutl aus Blunden Harbor, das gegenüber Port Hardy auf dem Festland liegt, eine Ausstellung und ein Buch mit dem Titel «Smoky-Top» (Vulkan) gewidmet. (27 cm, MOA)
MOA = Museum of Anthropology, University of British Columbia, Vancouver

Auf dem Friedhof von Alert Bay steht dieser Erinnerungspfahl mit Tsonoquoa und Donnervogel, eines der Meisterwerke von Willie Seaweed, aus dem Jahre 1931.

Ein beliebtes Sujet der Kwakiutl-Künstler ist der Grizzly-Bär, hier mit einer menschlichen Figur zwischen den Beinen. Der Totempfahl stand noch 1980 an der Mainstreet in Alert Bay, wo er sich heute befindet, wissen wir leider nicht.

Diese 3,6 Meter grosse Ahnenfigur, geschnitzt aus Rotzedernholz, diente in einem Haus der Koskimo-Kwakiutl in Quatsino als innerer Hauspfosten und der untere Teil mit den beiden Sklavenfiguren, die ein Brett tragen, vermutlich als Chefsitz. Auf der Figur sind ein Raubwal und Coppers erkennbar. (MOA)

Hauspfosten, gesammelt 1893 bei den Haisla-Kwakiutl in Kitamaat am oberen Ende des Douglas Channel. (173 cm, MOA)
MOA = Museum of Anthropology, University of British Columbia, Vancouver

Hauspfosten, gesammelt 1893 bei den Haisla-Kwakiutl in Kitamaat am oberen Ende des Douglas Channel. (159 cm, MOA)
MOA = Museum of Anthropology, University of British Columbia, Vancouver

In dieser nur 32 Zentimeter grossen Holzschachtel (bent box) bewahrte ein Haisla-Schamane aus Kitamaat seine Utensilien auf. Der Deckel ist mit Seeschnecken-Deckeln (Opercula) geschmückt. (MOA)
MOA = Museum of Anthropology, University of British Columbia, Vancouver

Dieser Seelenfänger in Form des doppelköpfigen Meeresmonsters Sisiutl gehörte einem Haisla-Schamanen aus Kitlope, das am Gardner Canal lag. Wenn es dem Schamanen in seinem Heilritual gelang, die verlorene Seele des Patienten zu finden, dann verwahrte er sie im Körper der kleinen Menschenfigur, deren Kopf entfernbar ist, und brachte sie dem Kranken zurück. (16 cm; MOA - A1774)
MOA = Museum of Anthropology, University of British Columbia, Vancouver

Unter den Potlatch-Gütern, die 1921 bei den Nimkish beschlagnahmt wurden, befand sich auch diese Habichtmaske, der Schutzgeist eines Chefs. Seit 1980 ist sie nach der Rückgabe an die Nimkish im neuen U‘mista Cultural Centre in Alert Bay (s. Seite 134) ausgestellt.

In der Früh kehrt ein Fischerboot der Nimkish in den Hafen von Alert Bay zurück. Die Rahen für Netze und Fangleinen stehen in senkrechter Ruheposition.

Der Hauptort der Heiltsuk-Kwakiutl ist seit gut 100 Jahren Bella Bella, das nur per Schiff oder Flugzeug erreichbar ist. Im Gegensatz zu zahlreichen andern Indianergemeinden in Kanada gestattet die Bella Bella First Nation in ihrem eigenen Laden (Liquor Store) den Verkauf von alkoholischen Getränken.

Die Fischerei ist noch heute ein wichtiger Erwerbszweig der Nordwestküsten-Indianer. Allerdings werden ihre Fischereirechte von den Behörden in Alaska und in British Columbia kaum respektiert, so dass sich die Indianer in teure Rechtskämpfe bis auf internationale Ebene einlassen müssen. Vor allem geht es um den Schutz ihrer Fischgründe für den Eigenbedarf, aber auch um einen gerechten Anteil am kommerziellen Fischfang.

1980 eröffneten die Nimkish-Kwakiutl in Alert Bay ihr neues U‘mista Cultural Centre, dessen Frontseite nach einem alten Chefhaus mit Donnervogel und Raubwal bemalt ist.

Bookwus, das wilde Waldmonster, wird in dieser Maske der Lekwiltok-Kwakiutl verkörpert. Die tierähnlichen Ohren ob der Stirn fehlen. 1922 konfisziert, wurde die Maske zusammen mit andern Potlatch-Gütern 1979 dem neuen Kwakiutl Museum in Quathiaski Cove auf Quadra Island, B.C., zurückgegeben.

Hamatsa-Vogelmaske mit beweglichem Schnabel. Das Rabenmonster dient Bakhbakwalanooksiwey, dem Kannibalenungeheuer des Nordens. Geschnitzt von Mungo Martin, einem der berühmtesten Künstler und Chefs der Fort Rupert Kwakiutl. (103 cm, MOA)
MOA = Museum of Anthropology, University of British Columbia, Vancouver

Bei dieser Maske aus dem Jahre 1985 liess sich der Künstler Tim Paul von einem eher seltenen Motiv der Nootka-Kunst inspirieren und wohl von dem bekannten Vorbild aus der Menil-Sammlung in Houston, Texas, leiten. Es handelt sich um eine Tsonoquoa-Maske, wie der geöffnete, rufende Mund vermuten lässt. Die Waldriesin war eigentlich nur den Kwakiutl ein Begriff und den Nootka unbekannt. Doch pflegten die nördlichen Nootka mit den Nimkish-Kwakiutl Handelskontakt und tauschten auch Masken ein.

Felsgravur von Cape Mudge auf Quadra Island. Ob sie das Gesicht einen geopferten Sklaven repräsentiert, ist eine der verschiedenen Spekulationen über die Bedeutung dieser und ähnlicher Gravuren. Heute liegt der Felsen vor dem Kwakiutl Museum, Quathiaski Cove, B.C.

Auf diesem Siebdruck aus dem Jahre 1985 im traditionelleren Stil- wenn dies bei dieser relativ jungen Kunstform an der Nordwestküste überhaupt gesagt werden kann - hat Tony Hunt drei wichtige Wappentiere gezeichnet. Oben thront der Adler, mit den Füssen auf dem Kopf des Raubwales, der seinerseits auf dem Biber ruht.

«Kwa-Gulth Moon» (Kwakiutl-Mond), Siebdruck von Richard Hunt mit U- und S-Figuren sowie gelber Farbe, typische Merkmale des Kwakiutl-Kunststils. (65 cm, 1978)

Tony Hunt erklärt ein Heilbuttmotiv auf einem neuen Totempfahl für seine Kwakiutl-Gemeinde Fort Rupert.