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An der Nordwestküste sind unzählige Felsgravuren gefunden worden, deren Alter in den seltensten Fällen bestimmt werden kann. Auf dem Bild sind zwei Raubwale zu erkennen, rechts handelt es sich wahrscheinlich um ein trächtiges Grauwalweibchen. Diese Felszeichnungen befinden sich in der Nähe des verlassenen Makah-Dorfes Ozette.

Wie in andern Nordwestküsten-Dörfern werden heutzutage die neuen Gemeindezentren in Anlehnung an traditionelle Bauten erstellt. Hier das Langhaus von New Aiyansh, worauf der grosse Donnervogel und mehrere Raubwale zu erkennen sind.

Auf diesem Bild von Skedans «verbeisst» sich der Raubwal eines Bestattungspfahles in den Stamm eines Baumes, während die obere Figur, ein Bär, sich an einen Ast «klammert». Der Kampf gegen die Natur ist wohl auch für diesen Totempfahl hoffnungslos.

Argillit-Totempfahl aus dem letzten Jahrhundert. Es sind von oben nach unten sichtbar: ein Bär, ein Rabe mit einem Frosch auf dem Flügel, eine Cheffigur, ein Habicht mit einem Raubwal in den Klauen. (36 cm, MOA)
MOA = Museum of Anthropology, University of British Columbia, Vancouver

Von den vier tragenden Hauspfosten im Zeremonialhaus in Alert Bay sind die zwei hinteren Pfosten identisch in Form der Waldriesin Tsonoquoa mit einem Donnervogel geschnitzt, der Querbalken in Gestalt des doppelköpfigen Meeresmonsters Sisiutl. Diese Kunstwerke schuf der einheimische Künstler Henry Speck. Auf der Bretterwand, die den sakralen Teil des Zeremonialhauses abschirmt, sind der Donnervogel und ein Raubwal im Doppelprofil gemalt.

Im Verlauf der Renaissance der traditionellen Kwakiutl-Kultur kam es in Alert Bay aufgrund der Initiative des früheren Chefs Iames Sewid zum Bau eines grossen Zeremonialhauses. Es misst 15 Meter in der Breite, 21 Meter in der Länge und 5,1 Meter in der Höhe. Die Eröffnung fand am 18.Juni 1966 statt, bewusst im selben Jahr, als die Provinz British Columbia ihr 100-jähriges Bestehen feierte. Die Front ziert ein mächtiger Raubwal, die Tür wird von einer Wächterfigur geschützt.

1980 eröffneten die Nimkish-Kwakiutl in Alert Bay ihr neues U‘mista Cultural Centre, dessen Frontseite nach einem alten Chefhaus mit Donnervogel und Raubwal bemalt ist.

Argillit-Platte der Haida aus den 1880er Jahren mit zwei Raubwalen und am Rand Einlagen aus Seeschnecken-Deckeln (Opercula). (42 cm; MOA)
MOA = Museum of Anthropology, University of British Columbia, Vancouver

«Scana with the Woman» (Raubwal und Frau). Siebdruck von Freda Diesing 1980

Auf diesem Siebdruck aus dem Jahre 1985 im traditionelleren Stil- wenn dies bei dieser relativ jungen Kunstform an der Nordwestküste überhaupt gesagt werden kann - hat Tony Hunt drei wichtige Wappentiere gezeichnet. Oben thront der Adler, mit den Füssen auf dem Kopf des Raubwales, der seinerseits auf dem Biber ruht.

Bill Reid schuf diesen Raubwal aus Silber auf einem Argillitständer 1972 und kopierte damit sein eigenes Meisterwerk, das er 1970 für die Wanderausstellung «The Legacy» (Das Erbe) in Gold kreiert hatte. Die Figur goss er nach einem Wachsmodell im Giessverfahren «der verlorenen Form». (6 cm, NMM)
NMM = National Museum of Man, Ottawa

«Hesquiat Hunter» (Ein Hesquiat-Nootka jagt einen Raubwal). Siebdruck von Tim Paul.

Hai-Maske aus Erlenholz, mit Haaren und Haliotiseinlagen. Der Künstler Reggie B. Peterson hat sie 1980 für die Meisterprüfung geschnitzt; sie stellt das Wappentier seines Klanes dar.